Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Mitarbeitende d. Seminars für Slavistik 2023

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Prof. Dr. Gabriela Lehmann-Carli

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Prof. Dr. Gabriela Lehmann-Carli

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Universitätsprofessorin für Slavische Philologie/Literaturwissenschaft

Postanschrift:
Prof. Dr. Gabriela Lehmann-Carli
06099 Halle (Saale)


Wissenschaftlicher Werdegang

  • 1980-84: Diplomstudium der Fächer Slavische Philologie (Russistik; Belorussistik und Polonistik) und Geschichte der Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • 1984-91: Wiss. Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften (Berlin); Forschungen zu russisch-europäischen Literatur- und Kulturbeziehungen vom 18. Jh. bis zum 20. Jh.
  • 1987-1993: Seminare am Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin (Ostslavische Literaturen und Kulturen vom 17. bis 20. Jh.; Literaturtheorie)
  • 1986-2000: dreizehn Gastaufenthalte am "Institut russkoj literatury" in St. Petersburg, verbunden mit Archiv- und Bibliotheksstudien im Moskau und St. Petersburg
  • 1987: Promotion zum Dr.phil.
  • 1992-1996: Wiss. Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt Europäische Aufklärung (Berlin) (betreut von der Max-Planck-Gesellschaft)
  • 1996-2000: Projektleiterin im Forschungszentrum Europäische Aufklärung in Potsdam [DFG-Projekt "Der russisch-westliche Streit um das 'alte' und das 'neue' Rußland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung" (1700-1825) mit 3 Stellen]
  • Sept. 1996: Veranstalterin der internat. Tagung "Russische Aufklärungs-Rezeption im Kontext offizieller Bildungskonzepte" (am FEA in Potsdam; gefördert von der Thyssen-Stiftung)
  • 1997-2000: Leitung des "Studienkreises für vergleichende Kulturgeschichte Osteuropas" (DFG-gefördert; seit 1998 in Verbindung mit der MLU)
  • Juli 1997: Habilitation
  • ab April 1998: Vertretungsprofessur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Juni 1998: Veranstalterin der internat. Tagung "Stanislaw August Poniatowski und das Europa der Aufklärung. Desiderata und Neuansätze" (am FEA in Potsdam in Verbindung mit der MLU; DFG-gefördert)
  • ab Oktober 1998: Universitätsprofessorin (C4) in Halle
  • seit 1998: Direktoriumsmitglied des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung
  • Oktober 1999: Mitveranstalterin der Jahrestagung der "Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18.Jahrhunderts" zum Thema "Übersetzung und Spracherwerb im 18.Jahrhundert" (am FEA in Potsdam in der Verbindung mit der MLU; DFG-gefördert)
  • 23.-29-Juli 2004: Durchführung der VII International Conference of the Study Group on Eighteenth Century Russia in der Leucorea (Lutherstadt Wittenberg)
  • seit 2006: Herausgabe der Reihe "Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung" (zusammen mit Prof. Jekatherina Lebedewa, Universität Heidelberg)
  • ab 1. Januar 2023: im Direktorium des Brückner-Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien
  • ab 19. Juni 2023: Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin

Forschungsschwerpunkte

  • Traumanarrative im Kontext von Krieg, Lager und Holocaust
  • Kulturelle Übersetzung
  • Empathie-Intentionen literarischer Texte im Kontext von Übersetzung
  • Literatur der Aufklärung und Freimaurerei in Polen und Russland
  • Göttinger Universität und russische Kulturpolitik zu Beginn des 19. Jhs.
  • F.M. Dostoevskijs anthropologische Grenz-Überschreitungen
  • Narrative des Nationalen, Erinnerungskulturen und nationale Identitätskonstruktion

Lehrgebiete

  • Literatur- und Kulturwissenschaft (Polen und Russland in vergleichender Perspektive)

Publikationen ab 1990 - Auswahl

Monographien

  • Aufklärungsrezeption und Kulturkonzepte in Rußland. N.M. Karamzin und sein literarisches Umfeld (Habilschrift), Potsdam 1997.
  • Russland zwischen Ost und West? Gratwanderungen nationaler Identität (= Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung, hg. von J. Lebedewa und G. Lehmann-Carli, Bd. 9), Berlin 2011 (zus. mit  Y. Drosihn, U. Klitsche- Sowitzki), Studie 1, S. 13-80.

Herausgaben

  • Gemeinsam mit Prof. Jekatherina Lebedewa (Universität Heidelberg) Herausgeberin der Reihe „Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung“ im Verlag für wissenschaftliche Literatur Frank&Timme, Bd.1(2006)-Bd.46(2022).
  • Zusammen mit Tatjana Chelbaeva: Verbunden mit den Slaven. Festschrift für Swetlana Mengel (Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung, Bd.45), Berlin 2022.
  • (Südost-)Europa. Narrative der Bewegtheit. Festschrift zum 65. Geburtstag von Angela Richter (gem. mit Eva Kowollik und Tatjana Petzer), Berlin 2017.
  • Gabriela Lehmann-Carli / Betty Johannsmeyer / Karl-Dieter Johannsmeyer / Maike Schult (Hg.): Zerreißproben: Trauma  -  Tabu  -  EmpathieHürden, Berlin 2017 (=Ost-West-Express. Tabu und Übersetzung, Bd.27).
  • Karl-Dieter Johannsmeyer/Gabriela Lehmann-Carli/Hilmar Preuß (Hg.): Empathie im Umgang mit dem Tabu(bruch). Kommunikative und narrative Strategien, Berlin 2014 (=Ost-West-Express. Tabu und Übersetzung, Bd.19).
  • Gabriela Lehmann-Carli (Hg.) unter Mitarbeit von Hilmar Preuß: Empathie und Tabu(bruch) in Kultur, Literatur und Medizin, Berlin 2013 (=Ost-West-Express. Tabu und Übersetzung, Bd.14).
  • Gabriela Lehmann-Carli/Yvonne Drosihn/Ulrike Klitsche-Sowitzki: Russland zwischen Ost und West? Gratwanderungen nationaler Identität, Berlin 2011 (=Ost-West-Express. Tabu und Übersetzung, Bd.9).
  • Gabriela Lehmann-Carli, Silke Brohm, Hilmar Preuß: Göttinger und Moskauer Gelehrte und Publizisten im Spannungsfeld von russischer Historie, Reformimpulsen der Aufklärung und Petersburger Kulturpolitik. Mit einer Quellentextausgabe von Teilen der Korrespondenz zwischen den Moskauer Universitätsprofessoren Johann Gottlieb Buhle sowie Christian August Schlözer und dem Kurator der Moskauer Universität Michail Nikitič Murav'ev aus den Jahren 1803 bis 1807, Berlin 2008 (= Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung, Bd. 6).
  • Reihe Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung, (Hg.) Gabriela Lehmann-Carli (MLU) und Jekatherina Lebedewa (Universität Heidelberg); Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur, Berlin 2006ff. (seit 2006 bis Juni 2016 sind 26 Bände erschienen)
  • Anthropologische Konzepte in der russischen Kultur und Literatur (18.-19. Jh.). Anthropologičeskie koncepcii v russkoj kul'ture und literature (XVIII-XIXvv.), Halle (S.) 2008 (hrsg. Gemeinsam mit Andrej A. Faustov), 217 S.
  • Eighteenth-century Russia: society, culture, economy; papers from the VIIth International conference of the study Group on Eighteenth-Century Russia, Wittenberg 2004, Gabriela Lehmann-Carli, Roger Bartlett (eds), Berlin u.a.: LIT Verlag 2007 (Geschichte: Forschung und Wissenschaft; 23), Bd. XI, 549 S.
  • Broschüren des "Studienkreises für vergleichende Kulturgeschichte Osteuropas" am Forschungszentrum Europäische Aufklärung (Potsdam) für die Jahre 1997-2000.
  • Russische Aufklärungsrezeption im Kontext offizieller Bildungskonzepte (1700-1825), hg. von G. Lehmann-Carli, M. Schippan und B. Scholz und S. Brohm, Berlin 2001.
  • Moskauer Rezeptionen von Göttinger Modellen: Briefe der Moskauer Universitätsprofessoren Johann Gottlieb Buhle und Christian August Schlözer an den Kurator der Moskauer Universität, Michail Nikitic; Murav`ev aus den Jahren 1804 bis 1807, hg. von G. Lehmann-Carli, S. Brohm und U. Borgwardt unter Mitarbeit von J. Bergmann mit einem Kommentar zu Buhles Bibliotheksprojekt von Reimer Eck (SUB Göttingen) sowie einem Beitrag von K. Lappo-Danilevskij [=Aufklärung und Historie in Osteuropa. Wissenschaftlich kommentierte und eingeleitete Quellentexte, Bd.1], Potsdam 1999.
  • Peter I. in Karamzins Geschichtsdenken, in: Der russisch-westliche Streit um das "alte" und "neue" Rußland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung (1700-1825). Arbeitstexte des Projekts "Altes und neues Rußland - Historie", Potsdam 1999, S. 198-219.
  • Herausgabe des thematischen Heftes "Russische Aufklärung und Aufklärungs-Rezeption der "Zeitschrift für Slawistik", 39(1994)3 und Vorwort zum Heft (S. 335f.).
  • Herausgabe und Kommentierung von: Peter Tschaadajew, Apologie eines Wahnsinnigen: Geschichtsphilosophische Schriften, Reclam-Verlag Leipzig 1992, mit einem Nachwort versehen (S. 229-244), (zus. mit Ulf Lehmann).

Buchbeiträge / Aufsätze

Aufsätze

  • Nikolaj M. Karamzins Lavater-Rezeption und ihr freimaurerischer Kontext, in: Lavater: Werk und Wirkung (=Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, Bd.68), Göttingen 2022, S.311 - S.324.
  • MIR! Zur russischen Friedensaktivistin und Schriftstellerin Ljudmila  Ulickaja, in: Tatjana Chelbaeva / Gabriela Lehmann-Carli (Hg.):  Verbunden mit den Slaven. Festschrift für Swetlana Mengel  (Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung, Bd.45), Berlin 2022,  S.623-633.
  • Aspekte von Lev Tolstojs Nachdenken über Krieg und Frieden auf dem Weg  zum Pazifismus, in: Sabine Fahl/Dieter Fahl (Hg.): Im Wort gibt sich die  Weisheit kund. Gedenkschrift für Gottfried Sturm, Berlin 2021,  S.524-530.
  • Tabubrüche und Mesalliance bei russischen und polnischen „literarischen“  Hochzeiten, in: Fikentscher, Rüdiger (Hg.): Hochzeitskulturen in  Europa, mdr aktuell, Halle 2021, Bd.16, S.121-126.
  • Expressives Schreiben und Bibliotherapie. Der empathische Umgang mit  Trauma und transgenerationaler Traumatisierung in Ljudmila Ulickajas  Daniėl Štajn, perevodčik, in: Yvonne Drosihn/Ingeborg Jandl/Eva Kowollik  (Hg.): Trauma  -  Generationen  - Erzählen. Transgenerationale  Narrative in der Gegenwartsliteratur zum ost-, ostmittel- und  südosteuropäischen Raum, Berlin 2020, S.51-68.
  • Lenc i Karamzin, in: Dar družestva i muz: sbornik statej v čest‘ Natal’i Dmitrievny Kočetkovoj, Moskva, SPb. 2018, S.151-165.
  • Aspekte des Karten- und Glückspiels in der russischen Kultur und  Literatur des 19.Jahrhunder, in: Rüdiger Fikentscher (Hg.):  Spielkulturen in Europa, Halle 2018, S.117-126.
  • Aspekte von Empathie von Vertretern der Intelligenzija angesichts  der Oktoberrevolution, in: Tatjana Petzer (Hg.): Literatur und  Revolution. Rückblicke auf 100 Jahre Oktoberrevolution, Halle 2018, S.19-28.
  • Peter I. als ambivalenter Kulturheros. Zivilisatorischer Titan und/oder despotischer „Antichrist“, in: Kulturheros. Genealogien. Konstellationen. Praktiken, hrsg. von Zaal Andronikashvili, Giorgi Maisuradze, Matthias Schwartz, Franziska Thun-Hohenstein, Kulturverlag Kadmos Berlin 2017, S.198-215.
  • „Freiwillige Einmütigkeit“ (sobornost‘) als russische soziokulturelle  Utopie, in: Rüdiger Fikentscher (Hg.): Gemeinschaftskulturen in Europa,  Halle 2017, S.140-147.
  • Ein bulgarischer ‚Don Quichote‘? Tabubrüche und Empathie(Hürden) in Ivan Turgenevs Roman Nakanune, in: ebd., S.109-129.
  • (gemeinsam mit Eva Kowollik und Tatjana Petzer): Vorwort zu:  (Südost-)Europa. Narrative der Bewegtheit. Festschrift zum 65.Geburtstag  von Angela Richter, Berlin 2017, S.15-28.
  • (gemeinsam mit B. und K.-D. Johannsmeyer und Maike Schult):  Zerreißproben: Trauma  -  Tabu  -  EmpathieHürden. Vorwort der  Herausgeber, in: ebd., Berlin 2017, S.9-19.
  • Empathie und Tabu bei Traumatisierungen und in Trauma-Erzählungen, in:  Zerreißproben: Trauma  -  Tabu  -  EmpathieHürden, Berlin 2017,  S.105-129.
  • Ambivalente Erinnerung: Der Beginn des Ersten Weltkriegs und dessen Deutung in Aleksandr Solženicyns Roman August Vierzehn, in: Der Erste Weltkrieg  -  La Grande Guerre  -  The Great War  -   Veliki rat, Berlin: Logos Verlag 2016, S.319-337.
  • Empathie und Tabu bei Traumatisierungen und in Trauma-Erzählungen, in: Gabriela Lehmann-Carli / Betty Johannsmeyer / Karl-Dieter Johannsmeyer / Maike Schult (Hg.): Zerreißproben: Trauma  -  Tabu  -  EmpathieHürden, Berlin 2017 (=Ost-West-Express. Tabu und Übersetzung, Bd.27), S. 105-129.
  • Häuslichkeit und Unbehaustheit in der russischen Literatur des 19. und zu Beginn des 20.Jahrhunderts, in: (Hg.) Rüdiger Fikentscher: Wohnkulturen in Europa, Halle (Saale) 2016, S.125-136.
  • Tabuzonen - Kulturkonzepte - "politisch Korrektes". Historische und aktuelle Problemfelder im Umgang des Westens mit Russland, in: Brücken bauen. Kulturwissenschaft aus interkultureller und multidisziplinärer Perspektive, hrsg. von Marie-Therese Mäder, Chantal Metzger, Stefanie Neubert, Adjaї Paulin Oloukpona-Yinnon, Louise Schellenberg, Bielefeld 2016, S. 293-305.
  • Tabu und Empathie in der "literarischen" Arzt-Patienten-Kommunikation, in: Tabu und Übersetzung, hrsg. von Jekatherina Lebedewa, Berlin 2016, S. 213-223.
  • Nikolaj Karamsins "Briefe eines russischen Reisenden": Dokument einer Europareise und/oder Reiseroman?, in: Reisekulturen in Europa, hrsg. von Rüdiger Fikentscher, Halle 2015, S. 102-108.
  • Empathie im Umgang mit dem Tabu(bruch)? Arzt-Patient-Kommunikation in Aleksandr I. Solženicyns "Rakovyj Korpus" (Krebsstation), in: Empathie im Umgang mit dem Tabu(bruch): Kommunikative und narrative Strategien, Berlin 2014, S. 67-106.
  • Vorwort der Herausgeber (zus. mit Karl-Dieter Johannsmeyer und Hilmar Preuß), in: Empathie im Umgang mit dem Tabu(bruch): Kommunikative und narrative Strategien, Berlin 2014, S. 9-19.
  • Russland und der Westen?! Kulturelle Übersetzungen und geschichtsphilosophische Konzepte, in: (Hg.) O.Ė. Karpeeva: Musenalmanach. V čest‘ 80-letija Rostislava Jur’eviča Danilevskogo, SPb. 2013, S.406-415.
  • Probleme der Integration im Kontext russischer nationaler Identitätskonstruktion seit dem 18. Jahrhundert, in: Integrationskulturen in Europa, hrsg. von Rüdiger Fikentscher, Halle 2013, S. 132-141.
  • Empathiepotential beim Tabu(bruch)?: Narrative Ethik und ärztliche Kommunikation in Texten der russischen Literatur, in: Empathie undTabu(bruch) in Kultur, Literatur und Medizin, Berlin 2013, S. 127-177.
  • Empathie und Tabubruch als interdisziplinäres Projekt: Konzeptionelle Prämissen und Forschungsansätze, in: Empathie und Tabu(bruch) in Kultur, Literatur und Medizin, Berlin 2013, S. 7-36.
  • Das Duell in Russland als Schlichtung?, in: Schlichtungskulturen in Europa, hrsg. von Rüdiger Fikentscher, Halle 2012, S. 117-125.
  • Die Moskauer Freimaurer und ihr Konzept von "wahrer Aufklärung", im: Logos im Dialogos, Berlin 2011, S. 13-80.
  • Russland zwischen Ost und West: Gratwanderungen nationaler Identität (gemeinsam mit Yvonne Drosihn und Ulrike Klitsche-Sowitzki), Berlin 2011.
  • Nikolaj M. Karamzin und Johann Caspar Lavater: Affinitäten und Distanz, in: Chudožestvennyj perevod i sravnitel'noe izučenie kul'tur (Pamjati Ju. D. Levina), St. Petersburg 2010, S. 544-567.
  • Rußland zwischen Ost und West: Dmitrij Tschiževskijs Komparatives Konzept russischer Geistesgeschichte ab dem 18. Jahrhundert, in: Dmitrij I. Tschižewskij, Münster 2009, S. 85-94.
  • Nikolaj Michajlovič Karamzin als "Bruder Ramsay" im Kreise der Moskauer Freimaurer und Aufklärer und seine Affinität zu Johann Caspar Lavater, in: Anthropologische Konzepte in der russischen Kultur und Literatur (18.-19. Jh.), Halle (S.) 2008, S. 11-52.
  • Göttinger und Moskauer Gelehrte und Publizisten im Spannungsfeld von russischer Historie, Reformimpulsen der Aufklärung und Petersburger Kulturpolitik, Berlin Frank & Timme 2008 (Ost-West-Express. Kultur und Übersetzung, Bd. 6), S. 1-92.
  • Aspekte der Pietismus-Rezeption bei den Moskauer Freimaurern (1780er Jahre): Funktionale Kontexte und typologische Analogien. (zus. mit N.D. Kochetkova). In: Interdisziplinäre Pietismusforschungen. Beiträge zum Ersten Internationalen Kongress für Pietismusforschung 2001, hg. von Udo Sträter in Verbindung mit Hartmut Lehmann, Thomas Müller-Bahlke und Johannes Wallmann (=Hallesche Forschungen 17/2), Tübingen 2005, S. 717-726.
  • Göttinger Gelehrte im Spannungsfeld von russischer Historie und aktueller Kulturpolitik, in: 300 Jahre St. Petersburg. Russland und die „Göttingische Seele“, hg. von Elmar Mittler und Silke Glitsch (Göttinger Bibliotheksschriften 22), Göttingen 2003, S. 250-264.
  • Vom Bartscheren Peters I. Russland und der Westen seit dem 18. Jahrhundert, in: scientia halensis 10 (2002)2, S. 19.
  • Zensur in Russland. Von der zweiten Hälfte des 18. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts,  in: Erich Donnert (Hg.). Europa in der Frühen Neuzeit, Festschrift für G. Mühlpfordt, Bd. 6, Weimar u.a. 2002, S. 737-771 (zus. m. M.Schippan/S. Brohm/P. Brüne).
  • N. M. Karamzin: Kulturkonzepte und kulturelles Verständnis eines russischen Adligen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, in: Russische Aufklärungs-Rezeption im Kontext offizieller Bildungskonzepte (1700-1825), hg. von G. Lehmann-Carli, M. Schippan und B. Scholz, Berlin 2001, S. 485-501.
  • Einleitung: Aufklärungs-Rezeption und Bildungskonzepte in Rußland, in: Russische Aufklärungs-Rezeption im Kontext offizieller Bildungskonzepte (1700-1825), hg. von G. Lehmann-Carli, M. Schippan und B. Scholz, Berlin 2001, S. IX-XXXV.
  • Moskauer Rezeptionen von Göttinger Modellen: Briefe der Moskauer Universitätsprofessoren Johann Gottlieb Buhle und Christian August Schlözer an den Kurator der Moskauer Universität, Michail Nikitic Muravíev aus den Jahren 1804 bis 1807, hg. von G. Lehmann-Carli, S. Brohm und U. Borgwardt unter Mitarbeit von J. Bergmann mit einem Kommentar zu Buhles Bibliotheksprojekt von Reimer Eck (SUB Göttingen) sowie einem Beitrag von K. Lappo-Danilevskij [=Aufklärung und Historie in Osteuropa. Wissenschaftlich kommentierte und eingeleitete Quellentexte, Bd. 1], Potsdam 1999 mit der begleitenden Studie "Moskauer Rezeptionen Göttinger Modelle und russische Studiosi an der Georgia Augusta" (Anlagen, S. 1-12).
  • Vorüberlegungen zum Konzept der Tagung "Übersetzung und Spracherwerb im 18. Jahrhundert", in: Studienkreis zur vergleichenden Kulturgeschichte Osteuropas am Forschungszentrum Europäische Aufklärung (Potsdam) in Verbindung mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Vortragsprogramm 1999/2000. Neues aus der Forschung, Potsdam 1999, S. 10-15 (gemeinsam mit C. Buschmann).
  • Rhetorik im Kontext der Aufklärung in Rußland, in: Europa in der Frühen Neuzeit, Festschrift für G. Mühlpfordt zum 75. Geburtstag, Bd. 5, Weimar, Köln, Wien 1999, S. 465-473.
  • Melodor und Philaleth: Karamzins fiktiver Briefdialog über Mythos und Logos nach der Französischen Revolution, in: Der russisch-westliche Streit um das "alte" und "neue" Rußland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung (1700 - 1825). Arbeitstexte des Projekts "Altes und neues Rußland - Historie", Potsdam 1999, S. 220-234.
  • Peter I. in Karamzins Geschichtsdenken, in: Der russisch-westliche Streit um das "alte" und "neue" Rußland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung (1700 - 1825). Arbeitstexte des Projekts "Altes und neues Rußland - Historie", Potsdam 1999, S. 198-219.
  • Freimaurerei in russischer Rezeption und Adaption als kulturelle Übersetzung. "Bruder Ramsay" im "Družeskoe učenoe obščestvo", in: Kultur als Übersetzung. Klaus Städtke zum 65. Geburtstag. Namens seiner Freunde und Schüler hrsg. von W. S. Kissel, F. Thun und D. Uffelmann, Würzburg 1999, S. 47-58.
  • August Ludwig Schlözer als russischer Historiker? Übersetzung der "Universal-Historie" und Schlözer als Übersetzer (Expose), in: Übersetzung und Spracherwerb im 18. Jahrhundert, Tagungsprogramm. Exposes der Tagungsbeiträge, Potsdam 1999, S. 26.
  • Der russisch-westliche Streit um das `alte` und das `neue` Russland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung (1700-1825), Tätigkeitsbericht 1998, S. 35-37.
  • Rhetorik und Geschichtsdeutung: Argumentationsmuster in polnischen Reden zur Zeit Stanislaw Augusts, in: Stanislaw August Poniatowski und das Europa der Aufklärung. Desiderata und Neuansätze, Potsdam 1998.
  • Rhetorische Topoi in russischen Universitäts- und Akademiereden (2. Hälfte des 18. bis zum Beginn des 19. Jhs.), in: Die russische Literatursprache des 18.-20. Jahrhunderts (=Slavia Varia Hallensia, Bd. 4, hg. von S. Mengel und A. Richter), Halle 1998, S. 169-181.
  • Vzgljady gettingenskich istorikov na rossijskuju istoriju i problema "drevnej" i "novoj" Rossii, in: Literatura i istorija: Istoriceskij process v tvorceskom soznanii russkich pisatelej i myslitelej XVIII-XX vv., vyp. 2, hg. von Ju. V. Stennik, St. Peterburg 1997, S. 49-59.
  • A. L. Schlözer als Rußland-Historiker, sein Göttinger Studiosus A. I. Turgenev und der russische "Reichshistoriograph" N. M. Karamzin, in: Europa in der Frühen Neuzeit, Festschrift für G. Mühlpfordt zum 75. Geburtstag, Bd. 2, Weimar, Köln, Wien 1997, S. 539-554.
  • Karamzins "Istoriceskoe pochval`noe slovo Ekaterine vtoroj": eine Gratwanderung zwischen Panegyrik, Mythos und Historie?, in: Katharina II. Eine russische Schriftstellerin, hg. von M. Fajnstejn und F. Göpfert (=FrauenLiteraturGeschichte; Bd. 5), Wilhelmshorst 1996, S. 9-26.
  • Der russisch-westliche Streit um das `alte` und das `neue` Russland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung (1700-1825), in: Forschungszentrum Europäische Aufklärung Potsdam, Tätigkeitsbericht 1997, S. 30-33.
  • Ja. M. R. Lenc i N. M. Karamzin, in: XVIII vek, Bd. 20, St. Peterburg 1996, S. 144-156.
  • La critique par Schlözer de l`ouvrage de Voltaire "Histoire de l`empire de Russie sous Pierre le Grand", in: Philologiques IV. Transferts culturels triangulaires France-Allemagne-Russie. Sous la direction de Katia Dmitrieva et Michel Espagne, Paris 1996, S. 63-72.
  • "Necto o naukach, iskusstvach i prosvescenii" (1794) - Karamzins Polemik gegen Rousseaus Zivilisationskritik im ersten "Discours", in: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Institut für Slavistik. Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. habil. Wolfgang Boeck und Prof. Dr. habil. Horst Schmidt (Ehrenkolloquium am 26.April 1995 in Halle/Saale), S. 223-232.
  • Der "citoyen de Genève" in Karamzins Sicht, in: Das achtzehnte Jahrhundert. Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts. Aufklärung(en) im Osten 19 (1995) 1, S. 109-117.
  • "Aufklärungsrezeption", "prosvescenie" und "Europäisierung": Die Spezifik der Aufklärung in Rußland", in: Zeitschrift für Slawistik (thematisches Heft "Russische Aufklärung und Aufklärungs-Rezeption", 39 (1994)) 3, S. 358-382.
  • Hier traf sich ein illustrer Kreis. Die "russische Rahel" Elizaveta Frolova, in: Berlinische Monatsschrift, 2 (1993) 5, S. 67-69.
  • Karamsin und Tschaadajew: Reflexionen über die geistigen und politischen Beziehungen Rußlands zum Westen, in: Rußland-Kreuzwege (=Ästhetik & Kommunikation), 22 (1993) 83, S. 30-34 (zus. mit U. Lehmann).
  • Russisches Barock: Eine Stilformation?, in: Wissenschaftliche Zeitschrift. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Geisteswissenschaftliche Reihe, 41 (1992) 2, S. 9-12 (zus. mit U. Lehmann).
  • Karamzins Lavater-Rezeption: Zur Genesis einer Strömung in der russischen Aufklärung, in: Zeitschrift für Slawistik, 36 (1991) 4, S. 505-517.
  • Zu Karamzins Idee von einer aufgeklärten russischen Monarchie, in: Geistiges und literarisches Leben in Rußland 1789-1825 und die Französische Revolution, Halle/Saale 1990, S. 77-85 (zus. mit U. Lehmann).
  • Die französische Revolution von 1789 und Impulse für N. M. Karamzins Konzept von einer idealen absoluten Monarchie, in: Österreichische Osthefte, hg. vom Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Institut, Wien 32(1990)3, S. 459-482 (zus. mit U. Lehmann).

Wörterbuch-Artikel

  • Aufklärung in Russland, in: (Hg.) Heinz Thoma: Handbuch Europäische Aufklärung. Begriffe  -  Konzepte  -  Wirkung, Stuttgart, Weimar 2015, S.114-116.
  • [Stichworte] Niebuhr, Barthold Georg (S. 287-288); Varnhagen von Ense, Karl August (S. 411f.), in: Slawistik in Deutschland von den Anfängen bis 1945. Ein biographisches Lexikon, Bautzen 1993.
  • Aufklärung in Russland, in: (Hg.) Heinz Thoma: Handbuch Europäische Aufklärung. Begriffe  -  Konzepte  -  Wirkung, Stuttgart, Weimar 2015, S.114-116.

Forschungs-, Literatur- und Tagungsberichte

  • Konferenzbericht über die Köthener Tagung "Die slawischen Völker im Wirkungsbereich der Französischen Revolution", in: Zeitschrift für Slawistik, 34 (1989) 5, S. 760-763 (zus. mit U. Lehmann und R. Triesch).
  • Tagungsbericht zu einem Kolloquium über das Wuppertaler Projekt "West-östliche Spiegelungen" mit L. Kopelew und M. Keller, in: Zeitschrift für Slawistik 36 (1991) 1, S. 113f. (zus. mit P. Kirchner).
  • Tagungsbericht zum zweiten Rundtischgespräch über "Altrussische Literatur bei uns" am 24. März 1992 an der Humboldt-Universität zu Berlin, in: Zeitschrift für Slawistik, 38 (1993) 1, S. 136-138 (zus. mit U. Lehmann).
  • [Sammelreferat zu Katharina II.:] Madariaga, I. de: Katharina die Große. Ein Zeitgemälde, Berlin 1993; Kamenskij, A. B., "Pod seniju Ekateriny"...: Vtoraja polovina XVIII veka, St. Peterburg 1992; Socinenija Ekateriny II, Moskva 1990, hrsg. von O. N. Michajlov; Monsieur - Madame: Der Briefwechsel zwischen der Zarin und dem Philosophen / Katharina die Große; Voltaire, hrsg. v. Hans Schumann, Zürich 1991, in: RD 27 (1995) 2, S. 325-330.
  • Goethe und Rußland: Persönliche und geistige Beziehungen. Forschungsstand und Forschungsdesiderate. Arbeitsgespräch der Franckeschen Stiftungen (Halle/S.) am 16./17. November 1999, in: Studienkreis zur vergleichenden Kulturgeschichte Osteuropas am Forschungszentrum Europäische Aufklärung (Potsdam) in Verbindung mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Potsdam 2000, S. 24-26 (gemeinsam mit S. Brohm).

Übersetzung und wissenschaftliche Redaktion

  • Übersetzung des Beitrages von Romuald Cudak „Tabu und der thanatologische Diskurs“ aus dem Polnischen, in: Karl-Dieter Johannsmeyer/Gabriela Lehmann-Carli/Hilmar Preuß (Hg.): Empathie im Umgang mit dem Tabu(bruch). Kommunikative und narrative Strategien, Berlin 2014 (=Ost-West-Express. Tabu und Übersetzung, Bd.19), S.135-143.
  • R. Ju. Danilevskij, Schiller und Rußland (Siller i Rossija), in: Bausteine zur slavischen Philologie und Kulturgeschichte, N.F., Reihe A, Slavistische Forschungen, Köln [u.a.]: Böhlau 1996.

Projekte

  • Kriegstreibende und (potenziell) friedensstiftende nationale Narrative des Nationalen [2022-2028]
  • F.M. Dostoevskijs anthropologische Grenz-Überschreitungen [2021-2024]
  • Funktionale Aspekte von Trauma-Narrativen in der russischen und polnischen Literatur (2017-2022)
  • Empathische Strategien im Umgang mit dem Tabu in psychologischen und medizinischen Diskursen der russischen Literatur (2015-2019)
  • Empathie und Tabu(bruch) in Kultur und Literatur (2013-2017)
  • Projekt (2008-2012) Aufklärung und Zensur als semantische Herrschaft in Russland (1762-1825): Unter Katharina II. (1762-1796) werden erstmals in Russland private Zeitschriften und Druckereien zugelassen; mit dem Beginn einer publizistischen und literarischen Öffentlichkeit wird zugleich eine Präventivzensur eingeführt. In diesem Projekt wird erörtert, wie die Zarin versucht, Diskurse um Aufklärung und aufgeklärte Herrschaft mittels Zensur und Kampagnen, aber auch durch das Verbergen hinter einem transparenten Incognito und durch fingierte Leserbriefe zu steuern. Hierbei stilisiert sich Katharina II. zur Apologetin von Aufklärung per se; Zensur soll nicht nur der Verteidigung des rechten Glaubens gegen Blasphemie dienen, sondern eben auch bei "gegenaufklärerischen" Schriften greifen. Zensur wird aus dieser Perspektive zur "Aufklärungs-Policey". Für die Kommunikation ihrer Positionen im Ausland nutzt die Zarin ein Netzwerk literarischer Agenten. Untersucht werden funktionale Hintergründe von kuturpolitischen Steuerungsversuchen sowie Strategien zur Erlangung semantischer Herrschaft und Modi der Umgehung von Zensur auf der anderen Seite. Durch diese Studie lässt sich die Diskrepanz zwischen offiziellen idealtypischen Aufklärungskonzept und seiner partiellen praktischen Realisierung deutlicher konturieren. Erörtert werden diese Probleme auch für die Regentschaft  des zunächst reformorientierten Enkels Katharinas II, Alexanders I. (1801-1825). Für diese Zeit einer zunächst liberalen  Zensurgesetzgebung stellt sich ebenso die Frage nach kultupolitischen Steuerungsmechanismen sowie nach dem Ausreizen und den Grenzen von "Publicität".
  • In methodischer und konzeptioneller Hinsicht sieht sich das Projekt mit der Frage konfrontiert, in welcher Weise und in welchem funktionalen Kontext sich (offizielle) Aufklärungs- und Ideenrezeption, kulturelle Übersetzung sowie die institutionelle Adaption von Ideen und Strategien der Aufklärung in Russland innerhalb offizieller Reformprojekte und Modernisierungsstrategien und zugleich im Kontext europäischer Kommunikation vollzogen haben.Anliegen des Projekts ist es, in Hinblick auf das Phänomen der kulturellen Übersetzung ein Modell zur Analyse von Weisen, Verfahren und Funktionen von Aufklärungsrezeption quellenbezogen, konzeptionell und methodisch zu entwickeln.
    Hierbei sind neben komparativen Analysen von Sinnpotentialen nationaler Aufklärungsbegriffe und -topoi Studien zur historischen Selbstreflexion von (adligen) Funktionsträgern und Kulturpolitikern ein wichtiger konzeptioneller Zugriff, der durch rhetorische Textanalyse sowie kultursemiotisch und ideen- und begriffsgeschichtlich gestützt wird.
    Der Umgang mit (eigener) Geschichte, mit historiographischen Texten und mit Kulturmythen wird im russischen 18.Jh. offenbar als Teil einer kulturellen Selbstbeschreibung und als Prämisse für Kulturkonzepte verstanden, die auf Kommunikation, fremde Normsetzung und Aufklärungsideen reagiert und sie neben der politisch-sozialen Verfaßtheit auch präformiert.
    Die Frageperspektive des Projekts tangieren neben der Diskussion teleologischer Kulturvorstellungen spezifische anthropologische Zugänge, geschichtsphilosophische Deduktion, normative Rationalitätsmuster sowie Naturrechts- und Herrschaftskonzeptionen der Aufklärung(en). In diesem Kontext stellt sich in besonderem Maße das Problem der Selbstinszenierung von Aufklärung.
  • DFG-Projekt "Der russisch-westliche Streit um das 'alte' und das 'neue' Russland. Historiographie, Geschichtsverständnis, Kulturkonzepte und Aufklärung (1700-1825)" am "Forschungszentrum Europäische Aufklärung" in Potsdam in Verbindung mit dem Institut für Slavistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    Projektleiterin: Prof. Dr. Gabriela Lehmann-Carli
    Projektmitarbeiter: Dr. Michael Schippan, Dr. Birgit Scholz, Silke Brohm
    Laufzeit: 01.01.1996 - 31.12.2000
    Von einer interdisziplinären Projektgruppe und deutschen, englischen und russischen Kooperationspartnern werden - ausgehend vom soziokulturellen Wandel seit der petrinischen Zeit - jene Aspekte des russischen kulturellen Selbstverständnisses anhand von Geschichtsdeutungen und des (offiziellen) Umgangs mit (russischer) Historie aufgearbeitet, die Reaktionen auf westliche Rußlandbilder und axiomatische Kulturkonzepte bzw. auf kulturkritische Polemik gewesen sind. Hierbei sind anhand eines z.T. handschriftlichen Quellenfundus (aus 5 St. Petersburger und 3 Moskauer Archiven) Kulturkontroversen zu rekonstruieren, die die Spezifik der Aufklärungsrezeption in Rußland präformiert haben könnten, da sie Diskurse einer Gratwanderung zwischen nationaler Identität(skonstruktion) und einer Annäherung Rußlands an die kulturelle Verfaßtheit des Westens reflektiert haben (u.a. der Normannenstreit, Polemiken um den Kaisertitel, Topos der "translatio studii et artium", die Legitimierung der Autokratie als zivilisatorisches Agens, Wissenschaftsverständnis und Erfinderlob). Die Diskussion von Geschichtskonzepten und -mythen war eine methodische Herausforderung an die institutionalisierte Historiographie (siehe: Quellenkritik) sowie an Laien-, Hof- und Reichshistoriker.
    Im Projekt wird erörtert, inwiefern historiographische Studien und Geschichtsdeutung mittels historischer Verfahren in den Erwartungshorizont eines höfischen / gelehrten Publikums bzw. einer Funktionselite projiziert bzw. vermittelt werden sollten (u.a. über Bildungsinstitutionen, Sozietäten, Akademie- und Universitätsreden oder das historische Drama im [Hof]Theater) und inwieweit sie zu aktueller Kulturpolitik und Reformprojekten kompatibel gewesen sind. Untersucht wird zudem, wie Kaiserin Katharina II. durch ein spezifisches Verständnis von Aufklärung, mittels spezieller kultureller "Agenten", durch Rezensionskartelle, durch gezielte Indiskretionen und durch ihr transparentes Incognito als Autorin das Bild von Rußland und von ihrer Herrschaft zu steuern gesucht hat.

Sonstige weitere Aktivitäten bzw. Mitgliedschaften

  • Direktoriumsmitglied des Brückner-Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien der MLU
  • Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
  • Mitglied der „Study Group on eighteenth century Russia“
  • Leitung des „Interdisziplinären Forschungskreises Empathie – Tabu – Übersetzung“

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